Das menschliche Schicksal steht im Vordergrund

Generalvikar Manfred von Holtum besucht die Beratungsstelle für erwerbslose Menschen in Geilenkirchen

Datum:
Do. 24. Apr. 2014
Geilenkirchen, (iba) – Im Vorfeld der Solidaritätskollekte für arbeitslose Menschen am 3. und 4. Mai hat Generalvikar Manfred von Holtum die Beratungsstelle für erwerbslose Menschen in Geilenkirchen besucht.

Begrüßt wurde er dort von deren Leiterin Danuta Dorosz, von Geilenkirchens Bürgermeister Thomas Fiedler, von Regionaldekan Gottfried Maria Graaff, von Vertretern beteiligter Institutionen und von Klienten der Beratungsstelle.

Seit Eröffnung der Einrichtung Anfang 2011 habe sich Geilenkirchen zum Hauptstandort entwickelt, erklärte Danuta Dorosz. Hier gebe es an vier Tagen ein Beratungsangebot, in Erkelenz an einem Tag. Ihr Dank ging rückblickend noch einmal an alle Institutionen in der Region Heinsberg, die für die Einrichtung „gekämpft" hätten, wie sie sagte. Namentlich nannte sie den Oberbrucher Verein Amos, die Caritas und die KAB. Im Vergleich zu den Anfängen ihrer Arbeit habe sich die Zahl der Beratungen im vergangenen Jahr vervierfacht, so Danuta Doroz, die damit den „Erfolg" ihrer Arbeit verdeutlichte. Viele Menschen, die heute arbeitslos würden, wüssten überhaupt nicht, was zu tun sei. „Ich bin dann da als Lotse", erklärte sie. Wichtig sei dabei, mit vielen anderen Institutionen vernetzt zu sein. Als Schwerpunkt ihrer Arbeit sieht sie neben der Unterstützung bei allen notwendigen Formalitäten vor allem die direkte, persönliche Hilfe bei familiären und psychosozialen Problemen. „Kostenlos, vertraulich, unabhängig – total wichtig!", charakterisierte sie die Arbeit der Beratungsstelle zusammenfassend.

Er sei sehr glücklich, dass es eine solche Beratungsstelle in Geilenkirchen gebe, sagte der Bürgermeister in seinem Grußwort. Arbeitslosigkeit dürfe nicht unter dem Aspekt gesehen werden, wie viel sich der Staat finanziell leisten könne. Wichtig sei, sich den Menschen selbst zu widmen, die in Arbeitslosigkeit geraten seien. „Arbeitslosigkeit ist in Zahlen nicht zu begreifen, und sie kann jeden treffen", betonte Fiedler. Zudem dürfe die aktuelle Diskussion um den Fachkräftemangel nicht dazu führen, dass sich der Blick von den arbeitslosen Menschen abwende. Persönlich wünsche er sich, dass Kommune und Sozialverbände wieder in Dialog treten und zu einer Kooperation finden würden, „denn man könnte sehr viel mehr tun", so der Bürgermeister abschließend.

„Hier trifft die kalte Statistik auf ein liebevolles Herz im Kampf gegen Entsolidarisierung und Vereinsamung", würdigte der Regionaldekan die Arbeit von Danuta Dorosz. „Und wenn wir als Christen dieses Herz nicht entwickeln, geht das Wesentliche des Menschseins verloren." Schließlich verdeutlichten auch einige Klienten in sehr persönlichen Worten, wie wertvoll die Unterstützung durch die Beratungsstelle für sie war oder noch ist. „Hier ist die Tür immer offen. Hier kann ich ohne Angst und offen über meine Probleme reden", erklärte einer von ihnen. „Nicht nur Kompetenz, sondern auch Herz" habe sie hier vorgefunden, sagte eine andere Klientin.

„Sie bringen Licht in das Leben von Menschen, die auf der Schattenseite stehen und von Arbeitslosigkeit betroffen sind", sagte der Generalvikar direkt an Danuta Dorosz gewandt, nachdem diese ihm ein selbst gemaltes Bild mit einem Puzzleteil in leuchtenden Farben geschenkt hatte. Sie sei dieses Puzzleteil im Leben des arbeitslosen Menschen, der in die Beratungsstelle komme, hatte die Einrichtungsleiterin von Holtum dazu erklärt. Jedes einzelne Arbeitslosen-Schicksal sei ein schwieriges, betonte dieser und wünschte Danuta Dorosz nicht nur viel Erfolg, sondern auch viel Mut für ihre weitere Arbeit.

Die Beratungsstelle für erwerbslose Menschen im Kreis Heinsberg besteht seit 1. Januar 2011 mit Standorten in Geilenkirchen und Erkelenz. Träger ist der Berufsverband der KAB im Diözesanverband Aachen. Gefördert wird die Beratungsstelle vom Land Nordrhein-Westfalen mit Mitteln der Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds (ESF). 20 Prozent der Finanzierung stellen der Katholikenrat der Region Heinsberg und der Solidaritätsfonds für arbeitslose Menschen des Bistums Aachen sicher. (iba/Na 062)

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