Gestrandet auf unseren Parkplätzen - menschenunwürdige Arbeitsbedingungen
Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer aus osteuropäischen Ländern, die im Auftrag europäischer Speditionsunternehmenquer durch Europa fahren. Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung(KAB) im Bistum Aachen in den Fokus ihres diesjährigen Kreuzwegesder Arbeit. Diesen verlegten sie auf die Autobahn-Raststätte Aachener Land in Fahrtrichtung Aachen. Die Raststätte ist Haltepunkt für zahlreiche Lkw-FahrerRichtung Niederlande und Belgien.Teams der KAB Aachen-Stadt/Eifelund Aachen-Land, der Sachausschuss Kirche und Arbeiterschaft in den Aachener Kirchenregionen, der Beratungsstelle Arbeit der Städteregion Aachen und des DGB-Projekts „Faire Mobilität“ sprechen mit den Fahrern, verteilen Informationsmaterial und kleine Ostertüten für das bevorstehende Fest. Das, was die Fahrer berichten, klingt alles andere als menschenwürdig: Sie sind oft monatelang unterwegs, kommen nur selten nach Hause und erhalten von den Auftraggebern oft Druck, Ruhezeiten und Sicherheitsvorgaben außer Acht zu lassen.
Auf Achse - doch zu welchem Preis?
Wassenberg/Aachener Land: Fernfahrer sind oft monatelang quer durch Europa unterwegs. Getrennt von der Familie und unter äußerst prekären Arbeitsbedingungen. Nun sind manche Fahrer aus Osteuropa im Westen gestrandet. Diese Erfahrungen machen sie. Es ist kalt an diesem Dienstagnachmittag Anfang April auf dem Parkplatz der Raststätte Aachener Land. Zwei Personen mit gelben Warnwesten nähern sich einem Lkw. Leichter Regen peitscht ihnen ins Gesicht. Sie gehen um das Fahrerhaus, schauen, ob die Vorhänge zugezogen oder offen sind und klopfen dann an die Tür. Die Sekunden verstreichen, dann öffnet sich das Fenster auf der Fahrerseite. Ein Mann steckt zaghaft den Kopf aus dem Fenster, auf selbigem trägt er eine Mütze, auf der die ukrainische Flagge zu sehen ist. Die ersten Worte werden ausgetauscht, zunächst zurückhaltend, irgendwann intensiver. Eine Tüte wird nach oben gereicht, dankbar nimmt der Trucker sie entgegen. Dann steigt er aus, sein Handy in der Hand, und zeigt den Klopfenden Bilder und Videos.
Eine Welt für sich: ein Rastplatz wie in Aachen-Land Nord
Denn darum ging es im Wesentlichen: Sehr viele Fahrer aus osteuropäischen Ländern arbeiten in ungesicherten Beschäftigungsverhältnissen, übernehmen ungewollt unternehmerische Risiken, werden gesetzeswidrig weit unter dem hiesigen Tariflohn entlohnt, sind der Willkür ihres Arbeitgebers ausgeliefert. Widerstand gegen Praktiken wie zu enge Lieferpläne, die nur unter Verstoß gegen Arbeitsschutz und Ruhepflicht einzuhalten sind, gibt es kaum. Die Frauen und Männer sind auf diese Jobs angewiesen, das aus ihrer Sicht durchaus üppige Gehalt führen sie zum Teil an ihre Familien in der Heimat ab. Dass sie von diesen Monate lang getrennt sind, auch von Kindern, die aufwachsen, gehört zum harten Charakter ihres Berufs. Die Branche quetscht sie aus, fordert alle Kraft und Zeit, ohne Rücksicht auf Menschlichkeit. Das ist nach Einschätzung der Expertinnen und Experten von Faire Mobilität der Standard in diesem Gewerbe. Eine wichtige und notwendige Aktion mit intensiven Gesprächen und kleinen Geschenken zur Werttschätzung! Es ist notwendig auf die Missstände des Gewerbes aufmerksam zu machen und den LKW Fahrern Anerkennung für ihre tägliche belastende und für uns so unentbehrliche Arbeit zu zollen! Die Aktion wurde in Zusammenarbeit mit der KAB Aachen, Arbeit und Leben NRW, Faire Integration, den Kollegen vom DGB, dem Sachausschuss Kirche und Arbeiterschaft und den Beratungsstellen Arbeit Aachen und Heinsberg durchgeführt.
Was Sie wissen sollten, wenn Sie als Saisonarbeiter nach Deutschland kommen!
Informationen zu Coronaregelungen, Sozialversicherung, Lohnsteuer und Mindestlohn bei Saisonarbeitskräften. https://www.haufe.de/personal/arbeitsrecht/saisonarbeit-was-arbeitgeber-beachten-muessen/fluechtlinge-als-saisonarbeiter_76_344006.html
Aufstockende Sozialleistungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
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