Ein regionales Bündnis kirchlicher Gruppierungen und Einrichtungen setzte ein solidarisches Zeichen am Amazon-Verteilzentrum in Aachen
Seit Tagen überschlagen sich die Rabattmeldungen im Einzelhandel. Die aus vielen Gründen gedämpfte Kauflaune der Konsumenten soll mit Schnäppchen angekurbelt werden. Mittendrin im Black Friday-Trubel: der Konzern Amazon. Dass er in der ersten Reihe mitspielt, hat nach Ansicht kritischer Beobachter mit ausbeuterischen Praktiken im Geflecht seiner logistischen Strukturen und Abläufe zu tun. Ein breites Bündnis kirchlicher Gruppierungen und Einrichtungen aus der Region setzte am diesjährigen Black Friday, 25. November, am Amazon-Standort Aachen im Gewerbegebiet Avantis ein öffentliches Zeichen für Arbeitnehmerrechte. Vertreter von Fachberatungsstellen wiesen die Beschäftigten und Paketzusteller von Konzern und Subunternehmen auf ihre Arbeitsrechte und auf Beratungsangebote hin. Das Motto lautete "Make Amazon Pay!" Zurzeit läuft eine bundesweite Aktion von ver.di Deutschland, an der sich mit dem Einsatz in Avantis im Raum Aachen folgende Akteure beteiligten: KAB, Nell-Breuning-Haus, Betriebsseelsorge im Bistum Aachen, Beratungsstelle Arbeit in der Städteregion Aachen und die Beratungsstelle Arbeit im Kreis Heinsberg. Täglich fahren zu denselben Zeiten Busse aus unterschiedlichsten Ecken Westdeutschlands bei Amazon in Aachen vor. Auffällig: Die meisten Beschäftigten haben einen Migrations- oder Fluchthintergrund. Viele beherrschen die deutsche Sprache nicht. Kritiker sagen, Amazon nutzt ihre Lage aus. Einer erzählt freimütig, dass er studiert und mit dem Geld vom Job seine Familie in der Heimat unterstützt. Ein Leben am Rande unserer Wohlstandsgesellschaft. Anspruch und Wirklichkeit klaffen nach Ansicht von Kritikern weit auseinander bei Amazon. Die Subunternehmen am Verteilzentrum in Aachen sind derselben effizienzgetriebenen Kontrolle unterworfen wie die beim Konzern direkt Angestellten. In Beratungsgesprächen offenbaren sich häufig Abgründe, die mit Arbeitsschutz und Menschenwürde wenig zu tun haben.
Welche Möglichkeiten der Kostenübernahme stehen im Sozialrecht zur Verfügung? Eine kleine Arbeitshilfe
Bereits zum Jahresende 2021 waren die Energiepreise auf Rekordniveau und diese Preisentwicklung setzt sich im aktuellen Jahr dramatisch fort. Teure Energie ist in erster Linie dafür verantwortlich, dass die Inflationsrate in Deutschland im Juni 2022 gegenüber dem Vorjahr auf 7,6 % angestiegen ist. Ein weiterer Preisschub im Bereich Energie zeichnet sich im vierten Quartal 2022 ab. Mit diesem Beitrag sollen einige Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie möglicherweise im bestehenden System der Sozialleistungen eine Übernahme von gestiegenen Energiekosten realisiert werden kann.
Aktionstag bei Amazon im Avantis-Industriegebiet bei Aachen
Der Online Handel bei Amazon boomt. Die prekären Arbeitsbedingungen und der enorme Zeitdruck benachteiligen die Beschäftigten systematisch, laut ver.di. Das hängt auch damit zusammen, dass das System sich an vielen Stellen auf Subunternehmen oder Leiharbeitsfirmen stützt. Teilweise sind die Kolleginnen und Kollegen auch als Soloselbstständige im Einsatz. In der Zustellung sind die wenigsten direkt bei Amazon angestellt. Mit dem Aktionstag bei Amazon im Avantis-Industriegebiet bei Aachen wurden die prekären Arbeitsbedingungen bei der Zustellung in den Fokus genommen. Das Aktionsteam setzte sich zusammen aus MitarbeiterInnen von “Faire Integration”, von Arbeit und Leben DGB/VHS NW e.V. aus dem Projekt „EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit fair gestalten“, von der Beratungsstelle Arbeit der StädteRegion Aachen und von verdi.NRW, Landesfachbereich PSL NRW Region West.
01. Mai - Tag der Arbeit - Beratungsstelle Arbeit informiert zum Thema: Ausbeuterische Beschäftigung bei Erntehelfern in der Landwirtschaft
Der Tag der Arbeit am 01. Mai 2022 stand dieses Jahr unter dem Motto „Zukunft gemeinsam gestalten“. Zu einem guten Zusammenleben in der Zukunft und dieses gemeinsam zu gestalten gehören sicherlich auch faire und gerechte Arbeitsbedingungen. Als Aktion für den 01. Mai hat die Beratungsstelle Arbeit der StädteRegion Aachen die Arbeitsbedingungen von Erntehelfern in der Landwirtschaft in den Fokus genommen.
Gestrandet auf unseren Parkplätzen - menschenunwürdige Arbeitsbedingungen
Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer aus osteuropäischen Ländern, die im Auftrag europäischer Speditionsunternehmenquer durch Europa fahren. Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung(KAB) im Bistum Aachen in den Fokus ihres diesjährigen Kreuzwegesder Arbeit. Diesen verlegten sie auf die Autobahn-Raststätte Aachener Land in Fahrtrichtung Aachen. Die Raststätte ist Haltepunkt für zahlreiche Lkw-FahrerRichtung Niederlande und Belgien.Teams der KAB Aachen-Stadt/Eifelund Aachen-Land, der Sachausschuss Kirche und Arbeiterschaft in den Aachener Kirchenregionen, der Beratungsstelle Arbeit der Städteregion Aachen und des DGB-Projekts „Faire Mobilität“ sprechen mit den Fahrern, verteilen Informationsmaterial und kleine Ostertüten für das bevorstehende Fest. Das, was die Fahrer berichten, klingt alles andere als menschenwürdig: Sie sind oft monatelang unterwegs, kommen nur selten nach Hause und erhalten von den Auftraggebern oft Druck, Ruhezeiten und Sicherheitsvorgaben außer Acht zu lassen.